Biokraftstoffe – falsche Propheten verunsichern die Politik
Noch vor einem Jahr waren Biokraftstoffe in Deutschland und Europa bei den Medien und der Politik mehr als beliebt. Die nachgewiesenen positiven Eigenschaften für das Klima und den Ressourcenschutz machten die Biokraftstoffe zu den liebsten Kindern jeder wirtschaftspolitischen Diskussion in Europa. Unter deutscher Federführung wurde noch vor einem Jahr in den klimapolitischen Richtlinien der EU die Einführung einer Quote von 10 % Biokraftstoffanteil bis 2020 als Zielvorgabe definiert. Jedem EU-Land wurde freigestellt, diese Ziele entweder durch steuerliche Begünstigungen oder durch Zwangsbeimischungsverpflichtungen zu erreichen.
Heute – ein Jahr später – sind die deutschen und zwischenzeitlich auch die europäischen Medien voll von solchen Aussagen, wie:
Ø Biokraftstoffe verteuern die Nahrungsmittel,
Ø Biokraftstoffe zerstören Regenwälder,
Ø Biokraftstoffe – ein Irrweg?
Ø wo verschwinden unsere Steuergelder?
Ø usw.
Zahlreiche selbsternannte Propheten ohne nachweisliche Erfahrung in diesem Bereich melden sich täglich zu Wort und heizen die Diskussion an. So werden dieses Jahr bei dem 24-h-Rennen auf dem Nürburgring – veranstaltet durch den ADAC – nicht einmal mehr Bioethanol-betriebene Rennwagen zugelassen. Wie konnte dieses geschehen? Was ist dran an diesen Attacken gegen die Biokraftstoffe? Wodurch wurde diese Diskussion ausgelöst?
Nachfolgend soll versucht werden, dringend benötigte Antworten auf diese Fragen zu finden und die Thematik einfach und verständlich darzustellen, damit sich auch jeder Nichtfachmann seine eigene Meinung bilden kann.
1. Preisanstieg bei Nahrungsmitteln und Getreide
In den letzten 8 Monaten haben sich die Weltgetreidepreise nahezu verdoppelt – Ölpflanzensaaten ebenso. Gleichzeitig verteuerten sich die Nahrungsmittel weltweit. Auf der Suche nach Gründen für diese sich langfristig schon abzeichnende Entwicklung wurden schnell die Biokraftstoffe an erster Stelle vermutet. Diese Weissagungen wurden vor allem von Propheten geäußert, die wenig Kompetenz in Sachen Nahrungsmittel- und Rohstoffwirtschaft aufweisen. Da die Rohstoffe zur Biokraftstoffgewinnung aus den gleichen Quellen wie unsere Nahrungsmittel stammen, liegt auf den ersten Blick die Vermutung nahe, dass alle Biokraftstoffe Konkurrenten der Nahrungsmittel sein müssen. Die Propheten hatten es leicht. Was auf den ersten Blick logisch erscheint, stellt sich bei näherer Betrachtungsweise jedoch als grundlegend falsch für europäische Biokraftstoffe heraus!
Warum?
Der Weltgetreidepreis lag 1980 auf dem gleichen Niveau wie heute. Das bedeutet, Getreide kostet heute genauso viel, wie vor 25 Jahren. Warum?
Ausgelöst wurde diese Entwicklung durch eine damalige bis Ende der 90-iger Jahre andauernde falsche Agrarsubventionspolitik der EU und der USA, die ihren Bauern Direktzahlungen und Mindestpreise garantierten, womit große Mengen Überschussgetreide mit Exportsubventionen billig auf dem Weltmarkt angeboten wurden. Durch Dumping-Angebote der EU und USA sanken die Weltmarktpreise im Sturzflug und blieben die letzten 20 Jahre auf einem Niedrigststand.
Die Hauptleidtragenden waren die Entwicklungsländer mit Millionen von Kleinbauern. Neben einer Eigenversorgung konnten die Kleinbauern aufgrund der niedrigen Getreidepreise keine auskömmlichen Verkaufserlöse für ihre Produkte erzielen. Damit war es Ihnen nicht möglich, die Schulbildung ihrer Kinder und den sonstigen Lebensunterhalt zu finanzieren, was eine große Welle an Landflucht in Afrika, Asien und Südamerika auslöste. In vielen Regionen Afrikas war in den 90-iger Jahren der Transport eines Sackes Getreide zur nächsten größeren Stadt oder Hafen teurer, als das Getreide selbst.
Noch vor 10 Jahren klagten die Minister der Entwicklungsländer auf allen internationalen Agrarministerratskonferenzen immer wieder die EU und die USA an und forderten die Agrarsubventionspolitik zu ändern, die Beihilfen zu reduzieren und die Märkte auch für die Agrarrohstoffe der 3. Welt zu öffnen. Die Agrarüberschussproduktion der EU und der USA, gekennzeichnet durch Überschüsse und Billigexporte, führte zur Politik der Flächenstilllegung. Um die Überproduktion einzudämmen, mussten 5 – 10 % der EU-Agrarflächen stillgelegt werden.
Vor ca. 5 Jahren beschloss die EU-Kommission endlich, die Fehlentwicklungen ihrer Agrarpolitik zu stoppen und die Agrarsubventionen zu korrigieren. Mindestpreise wurden abgeschafft und stillgelegte Agrarflächen wurden zur Energieproduktion genutzt. Gleichzeitig nahm das Wirtschaftswachstum in China und Indien um jährlich 10 % zu. Mit dem wachsenden Wohlstand veränderten sich die Essgewohnheiten – weg von Reis/ Getreide und Gemüse hin zu mehr Milch, Käse, Joghurt, Eiern und Fleischprodukten. Um 1 kg Fleisch oder Milchäquivalent zu produzieren, werden 6 – 8 kg Getreide und ca. 1 kg Soja- oder 1,5 kg Rapsschrot als Eiweißfuttermittel für Rinder, Hühner und Schweine benötigt.
Es war also nur eine Frage der Zeit, wann die Getreidepreise sich wieder dem Markt anpassten. Genau das ist ab dem Jahre 2007 geschehen, unterstützt durch Missernten, die durch den Klimawandel weltweit zunehmen und 2006 den großen Getreide-Nettoexporteur Australien trafen. Weltweit fehlten 2007 erhebliche Getreidemengen, um den steigenden Milch- und Fleischkonsum vor allem in Südostasien zu decken. Die Folge waren große Preissprünge bei Getreide und Ölsaaten. Heute haben wir wieder Getreidepreise wie 1980. Angebot und Nachfrage haben sich eingependelt und faire Preise geben auch Millionen von Kleinbauern weltweit eine Chance, ihr jahrelang nicht bearbeitetes Land wieder zu bewirtschaften und ihre Familien zu ernähren. Noch heute ist 25 % der Weltackerfläche nicht bewirtschaftet.
2. Einfluss der Biokraftstoffe auf steigende Nahrungsmittelpreise
Derzeitig werden von der weltweiten Biomasseproduktion lediglich ca. 1,9 % für die energetische Verwertung genutzt! Davon beträgt der Anteil an Biokraftstoffen ca. 50 % d.h. 0,95 %. Somit ist der Anteil von Biodiesel, Pflanzenöl, Agraralkohol und Biogas an der Weltbiomasseproduktion unter 1 %. Diese verschwindend geringe Menge von unter 1% soll nach Verlautbarung unserer falschen Propheten die Ursache dafür sein, dass es den Ärmsten der Armen schlechter geht und die Welternährung in Gefahr ist! Allein diese Prozentzahl müsste diesen falschen Propheten sofort Einhalt gebieten.
Bei einer Differenzierung am Beispiel Biodiesel/ Pflanzenöl wird die Sache noch deutlicher:
Die Welteiweißproduktion zur Versorgung unserer Kühe zur Milchproduktion sowie unserer Hühner und Schweine zur Eier- und Fleischproduktion wird zu ca. 70 % weltweit durch Sojabohnen gedeckt. In Europa und vor allem in Deutschland, wo noch 1980 ca. 90 % aller Eiweißfuttermittel aus Südamerika importiert wurden, hat zwischenzeitlich Raps seit den 80-iger Jahren einen großen Anteil der Eiweißfuttermittelversorgung übernommen. Rapssaaten werden zu 2/3 zu Eiweißfuttermitteln verarbeitet und Soja zu 4/5.
Die Ausbeute von Pflanzenöl beträgt bei Rapssaaten nur 1/3 und bei Sojasaat sogar nur 1/5 der gesamten Saatmenge, wobei lediglich ca. 30 % der anfallenden Menge in der Nahrungsmittelproduktion (Salatöl, Margarine, Beiprodukte etc.) verarbeitet werden kann. Die restlichen 70 % finden keinen Absatz in der Lebensmittelindustrie und stellen einen Überschuss dar. Dieser ständig steigende Überschuss an Pflanzenöl aufgrund des verstärkten Anbaues von eiweißhaltigen Pflanzen infolge des täglich steigenden Eiweißfutterbedarfes in China und Indien muss also im Non-Food-Bereich abgesetzt oder als Abfall vernichtet werden.
Nur durch den neuen Absatzweg „Biokraftstoff“ wurde in Deutschland und Europa in den letzten 10 Jahren auch der Aufbau einer nennenswerten Eiweißfuttermittelproduktion möglich. Deutschlands Politiker haben bereits in den 90-iger Jahren mit der steuerlichen Begünstigung von Biodiesel und Pflanzenöl diesen sinnvollen Absatzweg zur Produktion von Biokraftstoffen (Biodiesel, Pflanzenöl) als Dieselersatz ermöglicht und weltweit haben hunderte Volkswirtschaften dieses nach dem Vorbild Deutschlands kopiert. Heute werden in Deutschland über 50 % der Eiweißfuttermittel zur Milch- und Fleischproduktion hauptsächlich auf der Basis Raps im eigenen Lande produziert. Einheimische Eiweißfuttermittel sind günstiger als Importe wie Soja- und Palmkerneiweißfuttermittel aus Südamerika. Sie sind auch bezüglich des ökologischen und nachhaltigen Anbaues besser kontrollierbar und sichern die hart umkämpfte aber wichtigste Eiweiß-Ressource Deutschlands.
Auf den Punkt gebracht, fördert der Überschuss-Pflanzenölabsatz im Biokraftstoffmarkt Biodiesel und Pflanzenöl in Deutschland seit mehr als 10 Jahren die preisgünstige Produktion von Milch, Eiern und Fleischprodukten. Für das Überschussprodukt Pflanzenöl wurde ein einheimischer Absatzmarkt geschaffen. Dieser wurde mit dem Inkrafttreten des Energiesteuergesetzes zum 1.8.2006 durch die Einführung stufenweiser Fixsteuern auf Biodiesel und Pflanzenöl bis heute leider zum größten Teil wieder zerstört.
3. Einfluss der deutschen Biokraftstoffbesteuerung und seine Folgen
Die bis dahin vorbildlich aufgebaute Biodiesel- und Pflanzenölproduktionswirtschaft mit einer Kapazität von ca. 5 Mio t/a – dieses entspricht ca. 18 % des gesamten deutschen Dieselverbrauches – brach damit 2007/2008 nahezu vollständig zusammen. Die deutsche Eigenproduktion von Reinbiodiesel und Pflanzenöl ist heute bis auf ca. 25 % der Kapazität reduziert, da durch die Besteuerung von Biodiesel und Pflanzenöl kaum noch Reinbiokraftstoffe in deutschen LKW eingesetzt werden. Heute tanken mehr als 3 Mio deutsche Biodiesel-LKWs täglich im grenznahen Ausland und die Biodiesel- und Pflanzenölproduzenten verlagern ihre Jobs und Anlagen in das Ausland. Ein fataler Fehler, dessen Korrektur von allen Parteien bereits seit Monaten angekündigt wurde und durch die laufende Biokraftstoffdiskussion „Table oder Tank“, geschürt von falschen Propheten, ins Stocken gerät. Somit wird die Fehlerkorrektur des „Energiesteuergesetzes“ durch die falschen Propheten erschwert und die unsachlichen Diskussionen „Table oder Tank“ verhindern die Verwertung von überschüssigem Pflanzenöl in Deutschland.
4. Reinbiokraftstoffpolitik
Auch die aktuelle Zwangsbiokraftstoff-Beimischungspolitik der Bundesregierung, die den Schwerpunkt Reinbiokraftstoffe (Biodiesel B 100, Pflanzenöl, E 85) wegrückte und die Mischkraftstoffe in den Vordergrund stellte, gibt den Diskussionen zu „Table oder Tank“ Nahrung. Während Reinbiokraftstoffe vorwiegend „Regionalkraftstoffe“ mit einheimischem Rohstoffbezug sind, sind Mischkraftstoffe mit 5 – 10 % biogenen Anteilen leicht durch Importe von Pflanzenöl, auch aus ökologisch schlecht kontrollierbaren Überseeregionen, herzustellen. Mischkraftstoffe mit geringen biogenen Anteilen heizen dadurch die derzeitigen Nachhaltigkeitsdiskussionen an und machen es den falschen Propheten leicht, mit Bildern aus Indonesien und Brasilien aufzuwarten, in denen Raubbau an der Natur betrieben wird. Dass Biokraftstoffe nie der Grund für Urwaldrodungen sind – sondern die Tropenholzgewinnung – wird in diesem Zusammenhang immer verschwiegen.
Eine Reinbiokraftstoffpolitik mit B 100, Pflanzenöl und E 85 als Schwerpunkt würde dazu führen, dass hauptsächlich überschüssiges Pflanzenöl aus der regionalen Eiweißfuttermittelproduktion zur Herstellung von Reinbiodiesel- und Pflanzenölprodukten für die Mobilität und Verstromung genutzt wird. Bei dem Einsatz von Reinbiokraftstoffen im Mobilitätsbereich wird die Verwendung von Palmöl aus technischen Gründen von vornherein ausgeschlossen, da das mitteleuropäische Klima dafür völlig ungeeignet ist. Ökologische Probleme der Tropen haben also wenig mit europäischen Reinbiokraftstoffen zu tun. Auch die konsequente Verwendung überschüssiger europäischer Zuckerrüben sowie die Verarbeitung von Schadgetreide zu Ethanol stellt für Deutschland eine sinnvolle Verwertung dar.
Aus diesen Gründen ist die deutsche Regierung gut beraten, die Beimischung von Biokraftstoffen zu mineralölbasierten Kraftstoffen auf 5 % pro Jahr zu belassen und den Anteil alternativer Kraftstoffe durch eine intelligente Reinbiokraftstoff-Steuerpolitik sicher zu stellen, die eine steuerliche Besserstellung von Reinbiokraftstoffen langfristig garantiert. Das von Deutschland einzuhaltende EU-Ziel, bis 2020 den Anteil an Biokraftstoffen auf mindestens 10 % zu erhöhen, ist mit dem Einsatz von 5 % Reinbiokraftstoffen und einer 5 %-igen Beimischungspflicht leicht zu erreichen. Dieser Anteil kann sogar noch erheblich übertroffen werden, wenn die Biokraftstoffe der 2. Generation in wenigen Jahren technisch ausgereift sind und dann dazukommen. Insbesondere betrifft das die Erzeugung von Biokraftstoffen aus Abfall- und Sekundärrohstoffen.
Es sollten alle selbsternannten Propheten wissen, dass es die Biokraftstoffe der 1. Generation als Koppel- oder Nebenprodukte der Nahrungsmittelproduktion so lange geben wird, wie Nahrungsmittel produziert werden, also immer! Die Weltgetreide- und Ölpflanzenproduktion wird sich in den nächsten Jahren noch erheblich durch die verstärkte Nachfrage nach Milch- und Fleischerzeugnissen, getrieben durch China und Indien, ausweiten. Damit fallen die Koppel- und Nebenproduktbiomassen – als Basis für die 1. Biokraftstoffgeneration – automatisch mit an. Es wäre unverantwortlich, diese Ressourcen im eigenen Lande aufgrund von Fehleinschätzungen falscher Propheten nicht zu nutzen.
Eine Absenkung der gesetzlich fixierten Biokraftstoffquote in Deutschland (für Rein- und Mischkraftstoffe zusammen) von derzeitig 6,25 % auf 5 % ist deshalb falsch und würde dazu führen, dass unsere heimischen Rohstoffe, die ja sowieso vorhanden sind, im Ausland zu Biokraftstoff verarbeitet werden. Vor dem Hintergrund der aktuellen hohen Benzin- und Dieselpreise von mehr als 1,50 €/l in Deutschland ist die Nichtnutzung eigener Ressourcen für Reinkraftstoffe von keinem Politiker gegenüber den Bürgern erklärbar und verantwortbar.
Es wird wirklich Zeit, umgehend die gemachten finanzpolitischen Fehler zu korrigieren und alle Biokraftstoffe (auch B 100 und Pflanzenöl) wie heute Bioethanol und Biogas langfristig steuerlich besser zu stellen, um
Ø den Wettbewerb an der Tankstelle durch das Angebot von Reinbiokraftstoffen wieder anzukurbeln und dadurch
Ø günstige Spritpreise zu erhalten,
Ø aktiven Umweltschutz konsequent und effektiv, wie noch vor einem Jahr, umzusetzen
und sich nicht länger von falschen Propheten verunsichern zu lassen.
Peter Schrum
Präsident
BBK Bundesverband Biogene und Regenerative
Kraft- und Treibstoffe e.V.
Zum Wasserwerk 12
D-15537 Erkner
Zeitungsausschnitt pro Ethanol
vom 27.05.2008
Weltweit erstes verifiziert nachhaltiges Ethanol
29.5.2008
Das schwedische Unternehmen SEKAB hat diese Woche bekannt gegeben, dass es weltweit das erste Unternehmen ist, das verifiziert nachhaltiges Ethanol liefern wird.
Das Ethanol aus brasilianischem Zuckerrohr ist in ökologischer, klimatischer und sozialer Hinsicht qualitätsgeprüft.
"Verbraucher und andere Interessengruppen benötigen Garantien, dass das Ethanol nachgewiesenermassen nachhaltig ist", erklärt Anders Fredriksson, Executive Vice President von SEKAB BioFuels & Chemicals.
SEKAB hat zusammen mit fortschrittlichen brasilianischen Produzenten Kriterien entwickelt, die den gesamten Lebenszyklus des Ethanols abdecken - von den Zuckerrohrfeldern bis zu seiner Verwendung in Flexi-Fuel-Autos.
Die Kriterien stimmen mit den Anforderungen überein, die in den fortlaufenden Verfahren hervorgehoben werden, die von Organisationen wie den Vereinten Nationen, der Europäischen Union, der Internationalen Arbeitsorganisation und zahlreichen nichtstaatlichen Organisationen geleitet werden.
Die Anforderungen verbieten jegliche Form von Kinderarbeit, nicht organisierte Arbeitsbedingungen (Sklavenarbeit) und die Zerstörung des Regenwalds. Des Weiteren gibt es Anforderungen in Bezug auf Arbeitsbedingungen, Arbeitsgesetze und Löhne.
Die Ernte muss zum heutigen Zeitpunkt zu mindestens 30 % mechanisiert sein, und dieser Anteil wird sich bis 2014 auf 100 % erhöhen.
Was das Klima angeht, werden die Anforderungen zu einer Reduzierung der Kohlendioxidbelastung durch die Landwirtschaft, die Produktion und den Transport um mindestens 85 % im Vergleich zu Benzin führen.
Ein unabhängiges internationales Verifizierungsunternehmen wird alle Produktionseinheiten zweimal jährlich überprüfen, um sicherzustellen, dass die festgelegten Kriterien eingehalten werden.
"Diese Initiative ist die erste ihrer Art auf der Welt und ein wichtiger Schritt zur Beschleunigung der Verdrängung von Benzin und Diesel", erläutert Anders Fredriksson. "Die Kriterien werden im Laufe der kommenden Jahre schrittweise weiterentwickelt und mit internationalen gesetzlichen Bestimmungen synchronisiert, sobald diese in Kraft treten."
SEKAB liefert circa 90 % der Ethanol-Kraftstoffe E85 und ED95 (Ethanol für schwere Fahrzeuge) in Schweden.
"Die erste Zuckerrohrernte für verifiziert nachhaltiges Ethanol hat gerade begonnen", erklärt Anders Fredriksson. "Über 100.000 schwedische Besitzer von Autos, die mit E85 betrieben werden, können ab August verifiziert nachhaltiges Ethanol tanken."
Quelle: http://www.oekonews.at/index.php?mdoc_id=1030645
Auch ein nachvollziehbarer Grund für stark schwankende Lebensmittelpreise

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